Räuber der Nordsee – Rezension

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Einleitung

Von dem Spiel “Räu­ber der Nord­see” hat­ten wir bis zur Spiel 2016 und nicht wirk­lich etwas gehört bzw. mit­be­kom­men. So ergab es sich, das wir beim Schlen­dern (soweit das bei der Fül­le über­haupt mög­lich war) über die Mes­se auch am Stand vom Schwer­kraft Ver­lag vorbeikamen.

Der Autor Shem Phil­lips saß mit am Tisch und erklär­te das Spiel, wir hör­ten gespannt zu. Das Mate­ri­al und das Art­work gefiel uns sofort und auch das The­ma sprach uns an. Es geht um Wikin­ger und wie soll es anders sein um Ruhm und Plün­de­run­gen. Lei­der war das Spiel gera­de im vol­len Gan­ge, sodaß wir kei­ne Pro­be­par­tie wagen konn­ten, da es auch nur einen Tisch mit dem Spiel gab.

Mar­tin erkun­dig­te sich aber bei Shem Phil­lips um was es geht und ließ sich ein biß­chen in das Spiel ein­füh­ren. Für die­sen Tag konn­ten wir uns aber noch nicht dazu ent­schei­den es mit­zu­neh­men und zogen erst­mal wei­ter. Abends in unse­rer Unter­kunft und an den nächs­ten Tagen auf der Mes­se hör­te man aber immer wie­der das die­ses Spiel ein Geheim­tip sein soll und den Spie­lern, die es schon ein­mal getes­tet haben, außer­or­dent­lich gut gefal­len hat. Das Spiel war nun in aller Mun­de, damit hat­te der Ver­lag wohl auch nicht gerech­net, denn das Spiel war wohl auch erst kurz vor der Mes­se fer­tig gewor­den. So kam es das wir uns spon­tan ent­schlos­sen das Spiel noch zu erwer­ben, doch das war leich­ter gesagt als getan.

Am letz­ten Tag der Mes­se also am Sonn­tag waren wir schon sehr früh vor Ort und auch am Stand von Schwer­kraft. Doch die Schlan­ge war schon um kurz vor dem Öff­nen der Tore dort ca. 50m lang. Was war denn hier los? Ach ja, der Run auf Ter­ra­forming Mars. Denn von die­sem Spiel wur­den jeden Tag auf der Mes­se nur eine gerin­ge Anzahl von Spie­len ver­kauft, damit jeden Tag auch wel­che ange­bo­ten wer­den kön­nen. Und so stürm­ten halt gleich alle die noch kein Exem­plar ergat­tern konn­ten zum Ver­lag, denn die ers­ten Tage war es wohl schon um 10:00 bei der Öff­nung aus­ver­kauft war, da die Pres­se­leu­te ja schon frü­her in die Hal­len dürfen.

Dies sorg­te natür­lich ordent­lich für Unmut bei den Besu­chern, doch stell­ten sie sich trotz­dem mutig in die Schlan­ge um viel­leicht doch noch das Glück zu haben eines zu bekom­men. Wir woll­ten doch aber gar nicht die­ses Spiel, son­dern Räu­ber der Nord­see erwer­ben. So ent­schloss sich Mar­tin mal zum Stand zu gehen und zu Fra­gen, ob man denn auch ande­re Spie­le kau­fen könn­te, ohne sich dafür in die Schlan­ge zu stel­len. Ich hin­ge­gen blieb vor­sichts­hal­ber dort ste­hen, ehe Mar­tin wild mit den Armen wedelnd zurück­kam und mir bedeu­te­te, ich sol­le doch schnell zu ihm kom­men. Ich hat­te das Tele­fon bei der Laut­stär­ke nicht gehört. Mar­tin erzähl­te mir das sie noch genau 1 Exem­plar von Räu­ber der Nord­see hät­ten und die­se soll­te nun unse­res wer­den. Das hat­te ja gut geklappt und so war der Tag geret­tet. In den letz­ten Tagen haben wir das Spiel nun schon in unter­schied­li­chen Spie­ler­an­zah­len auf Herz und Nie­ren getes­tet, davon möch­te ich nun berichten.

Räuber der Nordsee - Spielplan
Räu­ber der Nord­see – Spielplan

Spielprinzip/​Idee

Räu­ber der Nord­see” ist zur Zeit der Wikin­ger ange­sie­delt. Jeder Spie­ler lenkt die Geschi­cke sei­ner klei­nen Mann­schaft und ver­sucht dem Häupt­ling zu impo­nie­ren, indem nahe gele­ge­ne Sied­lun­gen mit rei­cher Beu­te über­fal­len wer­den. In den Schlach­ten gibt es Ruhm und Ehre zu gewin­nen, auch wenn die Mann­schaft durch Wal­kü­ren dezi­miert wer­den kann.

Ziel des Spiels ist es am Ende die meis­ten Sieg­punk­te zu errei­chen, wel­che haupt­säch­lich durch Plün­de­run­gen von Sied­lun­gen und auch Dar­brin­gun­gen an den Häupt­ling erlangt wer­den können.

Infobox – Räuber der Nordsee

Räuber der Nordsee - Cover
2 – 4 
ab 12
60 – 120 

Autoren Shem Phillips 
Gra­fi­ker Miha­j­lo Dimitrievski 
Ver­lag Schwerkraft-Verlag 
Jahr 2015
Aus­zeich­nun­gen nomi­niert zum Ken­ner­spiel des Jah­res 2017
The­ma See­fahrt, Mittelalter 
Mecha­ni­ken Kar­ten­hand ver­wal­ten, Sets sam­meln, Worker Placement 

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Spielanleitung

Die Anlei­tung ist rela­tiv kurz und klein gehal­ten, dabei jedoch schön ver­ständ­lich geschrie­ben. Zum einen wer­den die Spiel­sym­bo­le und auch die Aktio­nen im Dorf erklärt, zum ande­ren wird auch auf eini­ge Dorf­be­woh­ner extra ein­ge­gan­gen. Zum ande­ren ist die gut struk­tu­riert und man fin­det sich schnell zurecht, sodaß eigent­lich kei­ne Fra­gen offen blei­ben dürften.

Spielmaterial

Das Spiel­ma­te­ri­al ist wun­der­schön gestal­tet. Schon allein die Spie­le­schach­tel hat ein unge­wöhn­li­ches, klei­nes For­mat, was aber für das Spiel abso­lut aus­reicht. Außer­dem sieht sie sehr wer­tig aus und ist auch aus etwas dicke­rer Pap­pe. Auch der Spiel­plan ist schön frisch gestal­tet, die Far­ben kräf­tig und die Sym­bo­le gut zu erken­nen. Man fin­det sich auf dem Spiel­plan schnell zurecht. Die Gra­fik und Gestal­tung der Dorf­be­woh­ner­kar­ten ist sehr lie­be­voll und trägt viel zum Spiel­ge­fühl bei.

Die Beu­te wie Gold, Vieh, Eisen und die Wal­kü­ren sind aus Holz, sehen toll aus und las­sen sich auch gut unter­schei­den. Der Pro­vi­ant und die Dar­brin­gungs­plätt­chen sind aus sta­bi­ler und dicker Pap­pe. Eben­so die Sil­ber­mün­zen, die im Spiel zum Anheu­ern Ver­wen­dung fin­den. Auf der Mes­se haben wir als Zusatz die Mün­zen aus Metall bekom­men, die klim­pern halt toll und lie­gen ein­fach gut in der Hand.

Auch die Mar­kier­stei­ne in den Spie­ler­far­ben sind hoch­wer­tig und aus Holz und haben kna­cki­ge, sat­te Far­ben, was mit per­sön­lich sehr gut gefällt. Die Arbei­ter in Wikin­ger­form in drei ver­schie­de­nen Far­ben sind sehr schön gestal­tet und eben­falls aus Holz. Ins­ge­samt ist alles stim­mig und passt zum Thema.

Spielablauf

Jeder Spie­ler wählt eine Far­be und bekommt eine Schiffs­kar­te und die dazu­ge­hö­ri­gen Mar­kie­rung­s­tei­ne, sowie einen schwar­zen Arbei­ter. Davon kommt jeweils ein Stein auf die Siegpunkt‑, Rüs­tungs- und Wal­kü­ren­leis­te. Zusätz­lich erhält jeder Mit­spie­ler anfangs 2 Sil­ber und 5 Dorf­be­woh­ner­kar­ten, von denen er sich drei aus­su­chen kann.

Die Beu­te wird zufäl­lig aus dem schwar­zen Beu­tel gezo­gen und jeweils soviel Beu­te auf die Sied­lun­gen gelegt, wie ange­ge­ben. Die wei­ßen und grau­en Arbei­ter kom­men zu den ent­spre­chen­den Beu­te­fel­dern. Die­se wer­den beim Plün­dern ein­ge­sam­melt. 3 schwar­ze Arbei­ter begin­nen das Spiel im Dorf und zwar auf dem Tor­haus, der Rats­hal­le und der Schatzkammer.

Wich­tig bei die­sem Spiel ist zu wis­sen, das die Spie­ler ihren Zug immer mit einem Arbei­ter begin­nen und mit einem Arbei­ter im Besitz been­den. In sei­nem Zug wird der Spie­ler sei­nen Arbei­ter auf dem Spiel­brett ein­set­zen um eine Akti­on aus­zu­füh­ren und danach einen ande­ren Arbei­ter für eine zwei­te Akti­on wie­der aufnehmen.

Der all­ge­mei­ne Vor­rat ist beschränkt. Wenn kei­ne Res­sour­cen (Sil­ber, Pro­vi­ant und Beu­te) mehr vor­han­den sind, bekommt man keine.

Die Spie­ler dür­fen am Ende ihres Zuges nie mehr als 8 Pro­vi­ant, Hand­kar­ten und Sil­ber besit­zen. Die Beu­te ist nicht beschränkt.

Der Start­spie­ler beginnt und ent­schei­det sich ent­we­der zu Arbei­ten oder zum Plün­dern. Wenn er sich ent­schei­det zu Arbei­ten setzt er sei­nen Arbei­ter auf eines der Gebäu­de im Dorf. Die Gebäu­de haben fol­gen­de Funktionen:

  • Im Tor­haus zieht der Spie­ler 2 Kar­ten vom Dorf­be­woh­ner­sta­pel und nimmt sie auf die Hand. Am Ende sei­nes Zuges darf er nicht mehr als 8 Hand­kar­ten haben.
  • Der Spie­ler kann in der Rats­hal­le eine Hand­kar­te abwer­fen und die Rats­hal­len­ak­ti­on der Kar­te aus­füh­ren, die in der rech­ten unte­ren Ecke ange­zeigt wird. Die Kar­ten kom­men dann auf den Abwurfstapel.
  • In der Schatz­kam­mer kann der Spie­ler eine Hand­kar­te abwer­fen um 2 Sil­ber zu erhal­ten oder 2 Hand­kar­ten abwer­fen um 1 Gold zu erhal­ten. Die abge­leg­ten Kar­ten kom­men auf den Abwurfstapel.
  • In der Bara­cke kön­nen die Spie­ler neue Mann­schafts­mit­glie­der anheu­ern. Dazu wählt der Spie­ler eine Hand­kar­te aus und zahlt die Kos­ten in Sil­ber. Das neue Mann­schafts­mit­glied legt der Spie­ler offen vor sich aus. Eine Mann­schaft kann nie mehr als 5 Mit­glie­der haben, doch kann man ein bestehen­des Mit­glied abwer­fen, um ein neu­es anzuheuern.
  • In der Rüst­kam­mer kann der Spie­ler 1 Eisen bezah­len, um 2 Rüs­tun­gen zu erhal­ten oder 2 Sil­ber bezah­len, um 1 Rüs­tung zu erhal­ten. Der Mar­ker auf der Rüs­tungs­leis­te wird dem­entspre­chend 1 oder 2 Fel­der hochgeschoben.
  • In der Müh­le kann der Spie­ler Pro­vi­ant oder Gold erhal­ten. Ein schwar­zer Arbei­ter bringt 1 Pro­vi­ant, ein grau­er Arbei­ter 2 Pro­vi­ant, ein wei­ßer Arbei­ter ent­we­der 2 Pro­vi­ant oder 1 Gold.
  • In der Sil­ber­schmie­de erhal­ten die Spie­ler Sil­ber. Ein schwar­zer Arbei­ter bringt 3 Sil­ber, ein grau­er oder wei­ßer Arbei­ter 2 Silber.
  • Im Lang­haus kann der Spie­ler 1 von 2 Aktio­nen aus­füh­ren. Ent­we­der zahlt er 1 Vieh, um 2 Pro­vi­ant zu erhal­ten, oder er kann eine Dar­brin­gung an den Häupt­ling machen. Dafür zahlt er die erfor­der­li­che Beu­te von einem Dar­brin­gungs­plätt­chen und legt dies dann ver­deckt vor sich ab. Ein neu­es Plätt­chen wird sofort auf­ge­deckt und nachgefüllt.

Die Arbei­ten im Dorf ver­hel­fen dem Spie­ler dazu, eine gute Mann­schaft und Pro­vi­ant zu erwer­ben, um dann auf Plün­der­schaft zu gehen. Dies geschieht alles im Dorf im unte­ren Teil des Spiel­bret­tes. Es gibt Arbei­ter in drei ver­schie­de­nen Far­ben, in man­chen Fäl­len ver­än­dert die Far­be des Arbei­ters die Akti­on des Gebäu­des. Es darf hier­bei nie der­sel­be Arbei­ter auf­ge­nom­men wer­den, der soeben ein­ge­setzt wur­de. Aller­dings dür­fen Arbei­ter auch ein­ge­setzt wer­den, ohne die Akti­on des Gebäu­des zu nut­zen. Jede Akti­on darf nur ein­mal aus­ge­führt werden.

Hat der Spie­ler sei­ne Mann­schaft zu sei­ner Zufrie­den­heit ange­heu­ert und genü­gend Pro­vi­ant gesam­melt, kann er sich nun auch ent­schei­den zu Plün­dern. Dafür benö­tigt er eine aus­rei­chend gro­ße Mann­schaft, genü­gend Pro­vi­ant und für Fes­tun­gen und Klös­ter auch Gold, sowie einen Arbei­ter in der pas­sen­den Farbe.

Jede der Sied­lun­gen hat unter­schied­li­che Anfor­de­run­gen. Ent­schei­det sich ein Spie­ler zu plün­dern, geht er fol­gen­der­ma­ßen vor:

  • Er setzt sei­nen farb­lich pas­sen­den Arbei­ter auf eines der Ein­setz­fel­der der Sied­lung, wo er bis zum Spie­len­de verbleibt.
  • Das erfor­der­li­che Gold und den Pro­vi­ant wird bezahlt.
  • Die Grund­stär­ke wird even­tu­ell mit zu wer­fen­den Wür­feln verstärkt.
  • Evtl. bekommt er durch Mann­schafts­mit­glie­der noch zusätz­li­che SP.
  • Er nimmt sei­ne Beu­te und den neu­en Arbei­ter zu sei­nem Vorrat.
  • und wickelt ggf. das Neh­men von Wal­kü­ren ab.

Jede Sied­lung, außer den Häfen, bie­tet 2 oder 3 Abstu­fun­gen an Sieg­punk­ten, die man mit einer pas­sen­den erreich­ten mili­tä­ri­schen Stär­ke (MS) erhal­ten kann.

Beim Plün­dern wirft ein Spie­ler die ange­zeig­te Anzahl an Wür­feln und berech­net danach sei­ne MS um die Sieg­punk­te zu bestim­men. Die MS setzt sich aus fol­gen­den Tei­len zusammen.

  1. Das Wür­fel­er­geb­nis.
  2. Die Mann­schafts­stär­ke (steht in der obe­ren lin­ken Ecke der Mannschaftsmitgliederkarten)
  3. Die Mann­schafts­ak­tio­nen: Man­che Mann­schafts­mit­glie­der bie­ten zusätz­li­che MA, wenn bestimm­te Sied­lun­gen ange­grif­fen wer­den. (ange­zeigt unten links auf der Mannschaftskarte)
  4. Rüs­tung: Die­se kann mit Eisen und Sil­ber in der Rüst­kam­mer erwor­ben wer­den, sie wird nicht ver­braucht, son­dern gewährt der Mann­schaft des Spie­lers ste­ti­ge MS.

Nach der Berech­nung der MS aus allen die­sen Tei­len, bestimmt der Spie­ler nun wie­vie­le SP er erhält. Die­se wer­den sofort gewer­tet und der Mar­ker auf der SP – Leis­te dem­entspre­chend bewegt.

Eini­ge der Mann­schafts­mit­glie­der gewäh­ren zusätz­li­che SP, bei Plün­de­run­gen von bestimm­ten Siedlungen.

Man­che Beu­te­sets ent­hal­ten 1 oder gar meh­re­re tod­brin­gen­de Wal­kü­ren. Jede so genom­me­ne Wal­kü­re hat den Tod eines Mann­schafts­mit­glie­des zur Fol­ge. Dafür steigt jedoch der Mar­ker auf der Wal­kü­ren­leis­te 1 Feld nach oben, was wie­der­um wei­te­re SP einbringt.

Spielende

Das Spie­len­de kann durch 3 Bedin­gun­gen aus­ge­löst werden:

  1. In den Fes­tun­gen liegt nur noch 1 Set Beu­te aus.
  2. Die Dar­brin­gungs­plätt­chen kön­nen mehr nach­ge­legt werden.
  3. Es gibt kei­ne Wal­kü­ren mehr auf dem Spielplan.

Sobald eine die­ser Bedin­gun­gen ein­tritt, been­det der aktu­el­le Spie­ler sei­nen Spiel­zug und im Anschluss hat jeder Spie­ler, ein­schließ­lich des aktu­el­len, noch 1 letz­ten Zug.

Nach­dem das Spiel been­det ist wird noch eine End­wer­tung durch­ge­führt. Die­se zusätz­li­chen SP wer­den auf der SP – Leis­te abgetragen.

Die Spie­ler erhal­ten SP ent­spre­chend ihrer Posi­ti­on auf der Wal­kü­ren­leis­te und der Rüs­tungs­leis­te. 

Die Spie­ler decken ihre gesam­mel­ten Dar­brin­gungs­plätt­chen auf und fügen die SP auf der SP – Leis­te hinzu.

Eini­ge der Mann­schafts­mit­glie­der geben SP am Spie­len­de, sowie auf der Kar­te angegeben.

Anschlie­ßend wird noch die Beu­te gewer­tet. Je Gold und Eisen gibt es 1 SP, 2 Vieh geben 1 SP.

Fazit

Räu­ber der Nord­see hat uns in unse­ren bis­he­ri­gen Par­tien sehr gut gefal­len. Die Optik des Spiels trägt sehr gut zum Spiel­ge­fühl bei. Wie gut das wir auf der SPIEL zufäl­lig dar­auf auf­merk­sam gewor­den sind, sonst hät­ten wir die­sen klei­nen Lecker­bis­sen in der klei­nen Schach­tel gar ver­passt, denn zur Zeit kann man das Spiel auch nur über die Sei­te des Schwer­kraft-Ver­la­ges erwer­ben in den ein­schlä­gi­gen Online – Brett­spiel­ge­schäf­ten hab ich es noch nicht gefun­den. Der Mecha­nis­mus mit dem Ein­set­zen- und Weg­neh­men der Arbei­ter erfor­dert anfangs eini­ge Übung, denn nicht oft erwischt man sich dabei erst einen weg­zu­neh­men, dann hin­zu­le­gen und nach­her passt die Anzahl der Arbei­ter auf dem Plan nicht mehr.

Auch muss man sich stark an die Aktio­nen der Mit­spie­ler davor anpas­sen, denn manch­mal muss man sei­ne Aktio­nen auch in einer ganz bestimm­ten Rei­hen­fol­ge aus­üben. Kommt einem dann der Mit­spie­ler in die Que­re muss man meist noch eine oder meh­re­re Run­den war­ten um die gewünsch­te Akti­on aus­zu­füh­ren, das kann einen ganz schön aus­brem­sen und teil­wei­se ins Hin­ter­tref­fen füh­ren, man soll­te also immer einen Plan B zur Hand haben um nicht zu viel Zeit zu ver­lie­ren, denn es kommt nicht sel­ten vor, das die Mit­spie­ler die­sel­be Sied­lung zum plün­dern im Auge haben, wie man selbst.

Das Spiel macht unge­mein viel Spaß, es spielt sich locker flo­ckig und man ist auch bei den Aktio­nen der Mit­spie­ler irgend­wie immer dabei um evtl. umzu­pla­nen und sei­ne Plä­ne nicht aus dem Auge zu verlieren.

Im Spiel zu viert hat­ten wir jetzt aller­dings in zwei unter­schied­li­chen Run­den den Ein­druck, das es sich zum Ende des Spiels etwas zie­hen kann, weil irgend­wie nur noch weni­ge Aktio­nen aus­füh­ren übrig sind und man “ewig” Res­sour­cen sam­meln muss­te um zum Zug zu kom­men. Im Spiel zu dritt heu­te hat­ten wir dies Gefühl weni­ger, zu zweit kommt es gar nicht auf, da ja immer genug Sied­lun­gen zum Plün­dern da sind, da kommt man sich zu viert natür­lich mehr in die Que­re, wir hat­ten aber das Gefühl wir hat­ten uns am Ende teil­wei­se fest­ge­fah­ren. Zu viert ist es viel­leicht nicht ganz aus­ba­lan­ciert, trotz­dem macht es das Spiel nicht schlecht. Der Mecha­nis­mus ist ein­gän­gig und abso­lut pas­send. Ich bin abso­lut froh, das wir durch Zufall dar­auf auf­merk­sam gewor­den sind.

Der Wie­der­spiel­reiz ist durch die unter­schied­li­chen Kar­ten und die jedes­mal ande­re Ver­tei­lung der Beu­te auf jeden Fall gege­ben und ich freu mich schon auf die nächs­te Par­tie Räu­ber der Nordsee.

Unsere Wertungen

Gesamt­wer­tung: 7.2 /​10.0
Peter
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.0
Räu­ber der Nord­see hat mir sehr gut gefal­len, das lang­sa­me Auf­bau­en dei­ner Mann­schaft im Dorf, bis zum Beu­te­zug auf ande­re Inseln ist alles gut.Zum Schluss jedoch waren unse­re Run­den ein wenig schlep­pend aber nicht hinderlich.
Stef­fi
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.5
Räu­ber der Nord­see fühlt sich für mich abso­lut rund an, es gibt eigent­lich nichts groß­ar­tig dar­an aus­zu­set­zen. Gerin­ge Down­ti­me, man ist irgend­wie immer am Spiel­ge­sche­hen betei­ligt, schnel­le Aktio­nen. Der Mecha­nis­mus mit dem Ein­set­zen- und Weg­neh­men der Arbei­ter bedarf anfangs eini­ger Übung um nicht durch­ein­an­der zu kom­men, nicht sel­ten flucht man vor sich hin, weil man nicht die Rei­hen­fol­ge der Aktio­nen aus­füh­ren kann, die man benö­ti­gen wür­de. Die Gra­fik und Auf­ma­chung des Spiels sind abso­lut top und tra­gen sehr viel zur Atmo­sphä­re bei. Die Mann­schafts­kar­ten sind super schön und detail­reich gestal­tet und der Spiel­plan mag mit kräf­ti­gen und bun­ten Far­ben zu gefal­len. Die Sym­bo­lik ist ein­gän­gig, alles top. Ein klei­ner Lecker­bis­sen im geho­be­nen Kennerspielbereich.
Alex­an­der
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
5.0
Das Spiel ist nicht unbe­dingt schlecht. Die Regeln sind ein­gän­gig und das Prin­zip, erst eine Figur hin­stel­len und damit (geplant) eine Akti­on aus­füh­ren und dann eine auf dem Feld ste­hen­de Figur neh­men und damit eine (qua­si vom Mit­spie­ler vor­ge­ge­be­ne) Akti­on aus­zu­füh­ren, ist etwas ganz neu­es. Das gibt dem Spiel ein gewis­ses Zufalls­mo­ment und ist eigent­lich ganz wit­zig. Die Kar­ten gefal­len mir optisch gut. Die Mann­schafts­mit­glie­der sind optisch schön gezeich­net. Aller­dings gibt es sehr vie­le Wie­der­ho­lun­gen (ich weiß es nicht genau, aber wahr­schein­lich gibt es jedes Mann­schafts­mit­glied 3 oder 4 Mal), da hät­te man mehr Abwechs­lung und Ein­falls­reich­tum zei­gen kön­nen. Ande­re Namen mit den glei­chen Wer­ten hät­ten schon aus­ge­reicht. Aber wer will schon 3 Toten­grä­ber auf sei­nem Boot (okay ich, aber das ist eine ande­re Geschichte).Was mir gar nicht gefällt ist, dass das Spiel am Ende bis zum Still­stand stockt. Die obers­ten Fes­tun­gen brau­chen spe­zi­el­le Figu­ren, um sie angrei­fen zu kön­nen. Die­se fin­det man aber eher nicht mehr auf dem Feld, so dass man gezwun­gen ist, Geld zu holen (man darf aber nur 8 Mün­zen haben = ver­schenk­ter Zug), Mann­schafts­kar­ten auf­zu­neh­men (man darf aber nur 8 Kar­ten haben = ver­schenk­ter Zug) oder Res­sour­cen gegen Sieg­punk­te zu tau­schen (man hat aber zu wenig Res­sour­cen = ver­schenk­ter Zug). Zu Anfang ist das Spiel wit­zig. Das Ende ist ein laaaaaaaa­an­ges War­ten, bis es end­lich einen Spie­ler gibt, der eine wei­ße Figur bekommt und die ent­spre­chen­den Res­sour­cen hat, um end­lich die vor­letz­te Fes­tung zu kna­cken. Für alle ande­ren ist die­se Zeit eher öde, was den Spiel­spaß ins­ge­samt ver­nich­tet. Wenn die Regeln für das End­spiel ange­passt wür­den (das schreit nach Haus­re­geln, Fes­tun­gen angrei­fen mit wei­ßen UND grau­en Männ­chen oder so), hat das Spiel durch­aus Poten­ti­al für 8 Sterne.

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