Bora Bora – Rezension

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Das Spiel Bora Bora haben wir uns blind gekauft, da es vom Autor Ste­fan Feld ist. Wir waren von dem Spiel “Die Bur­gen von Bur­gund” so begeis­tert, das wir da kein Pro­blem hat­ten, ein­fach so zuzu­grei­fen. Auch die­ses Spiel soll­te wie­der einen aus­ge­klü­gel­ten Wür­fel­me­cha­nis­mus ent­hal­ten, der hat­te uns schon bei Bur­gund sehr gut gefal­len. Als es dann auch noch im Spie­le – Offen­si­ve Advents­ka­len­der zu fin­den war, haben wir gleich zuge­schla­gen, von unse­ren Spiel­erfah­run­gen möch­te ich nun berichten.

Bora Bora - Spielmaterial
Bora Bora – Spielmaterial

Spielprinzip/​Idee

Das Spiel ist auf der geheim­nis­vol­len Süd­see­welt von Bora Bora ange­sie­delt. Die Spie­ler ver­su­chen dort ihr Glück, brei­ten sich auf der Insel aus und errich­ten Hüt­ten, die sie dann mit tat­kräf­ti­gen Män­nern und Frau­en des Stam­mes besie­deln, und die ihnen bei der Bewäl­ti­gung der vie­len Auf­ga­ben hel­fen. Eben­so sol­len Muscheln gesam­melt und Fisch­grün­de ent­deckt wer­den. Pries­ter wer­den in die Tem­pel geschickt und Opfer­ga­ben gesam­melt, um die ver­schie­de­nen Göt­ter zu beein­flus­sen und durch sie wert­vol­le Hil­fen zu erhalten.

All dies geschieht mit Wür­feln, die von den Spie­lern stra­te­gisch über­legt auf die ver­schie­de­nen Akti­ons­kar­ten gelegt wer­den. Hier gilt es am bes­ten vor­aus­zu­pla­nen und den Über­blick zu behal­ten um am Ende erfolg­reich zu sein.

Infobox – Bora Bora

Bora Bora - Cover
2 – 4 
ab 12
60 – 120 

Autoren Ste­fan Feld 
Gra­fi­ker Mike Doyle, Alex­an­der Jung 
Ver­lag Ravens­bur­ger Spie­le­ver­lag GmbH, alea 
Jahr 2013
The­ma Würfel 
Mecha­ni­ken Wür­fel, Sets sam­meln, Worker Placement 

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Spielanleitung

Die Anlei­tung ist sehr umfang­reich, was aber auf­grund der Viel­zahl an Mög­lich­kei­ten in die­sem Spiel auch sei­ne Berech­ti­gung hat. Sie ist aller­dings abso­lut ver­ständ­lich geschrie­ben. Es gibt sehr vie­le unter­schied­li­che Regeln, die­se sind aber sehr ein­gän­gig. Sie hat eine kla­re Struk­tur und soll­te man mal etwas nach­schla­gen müs­sen, fin­det man die­ses schnell und ohne lan­ge Sucherei.

Die Regeln sind recht viel­schich­tig, aber nicht son­der­lich kom­pli­ziert, wenn man sich ein­mal ein­ge­ar­bei­tet hat. Trotz­dem müs­sen die Regeln natür­lich erst­mal ver­in­ner­licht wer­den, was den Spiel­ein­stieg nicht ganz so leicht macht. Sehr schön ist auch, das neben der aus­führ­li­chen Erklä­rung, rechts noch eine schnel­le Kurz­an­lei­tung vor­han­den ist. So kann man bei Regel­fra­gen sehr schnell das Gesuch­te fin­den und ist not­falls auch gleich rich­tig bei der aus­führ­li­chen Beschreibung.

Bora Bora - Spielmaterial
Bora Bora – Spielmaterial

Spielmaterial

Das Mate­ri­al von Bora Bora ist sehr üppig und bunt. Am Anfang fühlt man sich dadurch viel­leicht etwas erschla­gen, aber merkt spä­ter das es sehr gut zur Spiel­at­mo­sphä­re bei­trägt. Der Spiel­plan ist sehr far­ben­froh und gra­fisch abso­lut toll gestal­tet, die vie­len Tableaus und Papp­mar­ker von sehr guter Stär­ke und Qua­li­tät. Die Hüt­ten und die Pries­ter sowie die ver­schie­de­nen Schei­ben sind gut gear­bei­tet und aus Holz, obwohl man bei den Hüt­ten manch­mal nicht weiß mit wel­cher Sei­te man sie hin­stel­len soll, sie ste­hen oft Kopf, aber das ist nicht wei­ter schlimm. Die Wür­fel haben auch eine gute Qua­li­tät und lie­gen pri­ma in der Hand. Die Göt­ter­kar­ten sind abso­lut put­zig gestal­tet und pas­sen zum Spielmaterial.

Bora Bora - Spielbrett
Bora Bora – Spielbrett
Bora Bora - Spielertableau
Bora Bora – Spielertableau

Spielablauf

Die Spie­ler zie­hen jeder ein Rei­hen­fol­ge­plätt­chen. In umge­kehr­ter Zug­rei­hen­fol­ge setzt nun jeder Spie­ler eine sei­ner Hüt­ten auf den Spiel­plan, an dem ein 1er Fisch­plätt­chen liegt. Die ande­ren Spie­ler fol­gen nun wei­ter ent­ge­gen dem Uhr­zei­ger­sinn. Die Spie­ler erhal­ten nun sofort den auf dem Bau­platz abge­bil­de­ten Bau­stoff (Sand, Holz oder Stein) oder eine Opfer­ga­be aus dem Vorrat.

Der Spie­ler mit dem 1er Rei­hen­fol­ge­plätt­chen stellt sei­nen Sieg­punkt­stein auf das Feld 0 und den ande­ren auf die 0 der “Sta­tus­leis­te”, der 2te Spie­ler auf die 1 auf der Sieg­punkt­leis­te und den ande­ren auf der Sta­tus­leis­te unter den sei­nes Vor­gän­gers. Die ande­ren Spie­ler fol­gen gleichermaßen.

Alle Spie­ler wür­feln am Anfang der Run­de gleich­zei­tig ihre 3 Wür­fel in Spie­ler­far­be. Dann wer­den die Wür­fel ein­zeln auf die ver­schie­de­nen Akti­ons­kar­ten ver­teilt. Je höher der Wür­fel­wurf, des­to grö­ßer die Mög­lich­kei­ten der gewähl­ten Akti­on. Liegt auf der Akti­ons­kar­te, die man benut­zen möch­te, aller­dings schon ein ande­rer Wür­fel, muss der eige­ne Wür­fel nun eine nied­ri­ge­re Zahl zei­gen, damit die Akti­on genutzt wer­den kann.

Grund­sätz­lich haben die Spie­ler fol­gen­de Aktionsmöglichkeiten:

  • Aus­brei­ten: Mit die­ser Akti­on kann man von einer sei­ner eige­nen Hüt­ten aus­ge­hend auf einem benach­bar­ten Gebiet sie­deln. Bei Land­weg über einen ent­spre­chend num­me­rier­ten brau­nen, beim Was­ser­weg über einen blau­en Pfeil. Die ein­ge­setz­te Wür­fel­zahl gibt an, wel­chen Weg der Spie­ler höchs­tens benut­zen darf, klei­ne­re Wer­te gehen immer. Mit dem Bau schafft man Platz auf sei­nem Tableau um ein wei­te­res Bevöl­ke­rungs­plätt­chen aus­le­gen zu kön­nen. Er erhält sofort den Bau­stoff des neu­en Gebie­tes oder eine Opfergabe.
  • Akti­on “Frau” und “Mann”: Die gewür­fel­te Augen­zahl gibt hier an, wel­ches Frau­en- oder Män­ner­plätt­chen der Spie­ler sich höchs­tens vom Spiel­plan neh­men darf (klei­ne­re Wer­te sind immer erlaubt). Das Plätt­chen kommt nun sofort auf ein frei­es Feld rechts auf sei­nem Tableau. Das grü­ne Häk­chen wird verdeckt.
  • Akti­on “Hel­fer”: Die Augen­zahl gibt an, wie vie­le Din­ge man ein­tau­schen darf. Der Tausch­wert steht oben links auf den Spie­ler­ta­bleaus. Mit die­ser Akti­on kön­nen die Frau­en “Muscheln sam­meln” und die Män­ner “täto­wiert” wer­den, dies kos­tet je einen Wür­fel­punkt. Die­se Akti­on darf pro Mann bzw. Frau nur ein­mal gemacht wer­den. Ist der Mann täto­wiert, ver­schiebt man sein Plätt­chen ein biss­chen nach unten, sodaß nun das grü­ne Häk­chen erscheint. Für jedes Sta­tus­sym­bol auf der lin­ken Sei­te des Män­ner­plätt­chens darf der Spie­ler sei­nen Stein auf der Sta­tus­leis­te um ein Feld wei­ter bewe­gen. Glei­ches gilt für die Frau­en, sie bekom­men aller­dings für jede abge­bil­de­te Muschel eine Muschel aus dem Vor­rat. Zusätz­lich kann man für eine Augen­zahl noch 1 Sieg­punkt ein­tau­schen und auf der Leis­te ent­spre­chend vor­rü­cken. Eine Opfer­ga­be, eine Göt­ter­kar­te oder ein Bau­stoff kos­ten aller­dings je 2 Wür­fel­punk­te. Eben­falls kann für 2 Wür­fel­punk­te eine Hüt­te auf dem eige­nen Tableau auf das letz­te Feld ver­setzt wer­den, so schafft man Platz für neue Frau­en- bzw. Männerplättchen.
  • Akti­on “Tem­pel”: Der Spie­ler kann mit die­ser Akti­on einen Pries­ter in den Tem­pel schi­cken. Die Augen­zahl gibt an, auf wel­ches der Pries­ter höchs­tens gesetzt wer­den darf. Steht dort schon ein Pries­ter, wird die­ser auf das nächs­te nied­ri­ge­re Feld ver­scho­ben. Hier kann es auch pas­sie­ren, das Pries­ter wie­der aus dem Tem­pel her­aus­ge­scho­ben wer­den. Für jeden neu­en Pries­ter erhält der Spie­ler sofort den “Feu­er­bo­nus”.
  • Bau­en: Mit die­ser Akti­on wird ein noch nicht benutz­tes Bau­plätt­chen ver­baut, das höchs­tens die plat­zier­te Wür­fel­zahl zeigt. Dazu ent­fernt der Spie­ler je einen Bau­stoff von zwei waag- oder senk­recht neben­ein­an­der lie­gen­den Fel­dern sei­nes Zere­mo­nien­plat­zes. Die Bau­stof­fe kom­men zurück in den Vor­rat, das Bau­plätt­chen kommt auf die­se 2 Fel­der. Hier­für erhält er sofort und nur ein­ma­lig Sieg­punk­te, je nach Durch­gang. Zusätz­lich auch hier einen “Feu­er – Bonus”.
  • Fischen: Dies ist kei­ne Akti­on mit Akti­ons­kar­te, son­dern sozu­sa­gen eine, die man nut­zen kann, wenn man nichts ande­res mehr machen kann. Sie gibt einem egal für wel­chen Wür­fel 2 Sieg­punk­te. Hier kann jeder belie­bi­ge Wür­fel plat­ziert wer­den, die Regel, das die Wür­fel­zah­len klei­ner sein müs­sen zählt hier nicht.

Der “Feu­er – Bonus” erlaubt einem Spie­ler sich eine Göt­ter­kar­te oder eine Opfer­ga­be zu neh­men und sich zusätz­lich ent­we­der eine Muschel zu neh­men oder einen Schritt auf der Sta­tus­leis­te vorzurücken.

Nun kann jeder Spie­ler in Zug­rei­hen­fol­ge einen sei­ner Män­ner­ar­ten und eine sei­ner Frau­en­ar­ten nut­zen. Hat man meh­re­re glei­che Män­ner bzw. Frau­en, darf man sie für eine gemein­sa­me Akti­on addie­ren. Die Plätt­chen brin­gen zusätz­li­che Aktio­nen. Je nach Plätt­chen­art kann man zusätz­li­che Bevöl­ke­rung neh­men, sich aus­brei­ten, Bau­plätt­chen ver­bau­en, Bau­stof­fe neh­men, Hüt­ten ver­set­zen, Sieg­punk­te bekom­men, Göt­ter­kar­ten oder Opfer­ga­ben neh­men, Sta­tus­schrit­te vor­rü­cken oder Muscheln nehmen.

Bora Bora - Frauenplättchen
Bora Bora – Frauenplättchen
Bora Bora - Männerplättchen
Bora Bora – Männerplättchen

Nun wer­den in einer bestimm­ten Rei­hen­fol­ge die ver­schie­de­nen Berei­che abgearbeitet.

  1. Sta­tus­leis­te: Die Spie­ler erhal­ten Sieg­punk­te anhand ihres Anzei­gen­stei­nes auf der Sta­tus­leis­te. Danach wer­den die Stei­ne wie­der alle zurück auf 0 gestellt als Sta­pel. Der Spie­ler, der am wei­tes­ten vor­ne war kommt nach ganz oben, der am wei­tes­ten hin­ten nach ganz unten. Die Zug­rei­hen­fol­ge­plätt­chen wer­den anhand die­ses Sta­pels neu ver­teilt. Der Spie­ler ganz oben, erhält das 1er Plättchen.
  2. Tem­pel: Für jeden Pries­ter im Tem­pel erhält der Spie­ler Sieg­punk­te, je nach Durch­gang unter­schied­lich vie­le. Der Spie­ler, der die Mehr­heit an Pries­tern im Tem­pel hat, bekommt zusätz­lich noch ein Hauptgottplättchen.
  3. Schmuck­plätt­chen: Nun dür­fen die Spie­ler anhand der neu­en Zug­rei­hen­fol­ge mit den Muscheln Schmuck ein­kau­fen gehen. Jeder Spie­ler darf pro Durch­gang nur 1 Schmuck­plätt­chen erwer­ben. Die Schmuck­stü­cke kos­ten unter­schied­lich vie­le Muscheln und sind dem­entspre­chend am Ende auch unter­schied­lich Sieg­punk­te wert.
  4. Auf­ga­ben­plätt­chen: Jeder Spie­ler soll­te nun eines sei­ner 3 Auf­ga­ben­plätt­chen erfül­len kön­nen. Dies wird anhand der neu­en Zug­rei­hen­fol­ge abge­han­delt. Für das Erfül­len einer Auf­ga­be bekommt man 6 SP, hat einem der gel­be Gott dabei gehol­fen nur 4 SP und wenn man es nicht erfül­len konn­te 0 SP. Auch wenn ein Spie­ler kei­ne Auf­ga­be erfül­len konn­te, muss er sich nun von einer Auf­ga­be tren­nen. Anschlie­ßend wird sich in Zug­rei­hen­fol­ge ein neu­es Auf­ga­ben­plätt­chen ausgesucht.

Im Lau­fe des Spie­les kann man durch ver­schie­de­ne Aktio­nen an Göt­ter­kar­ten kom­men. Um die­se aus­zu­spie­len, muss man immer eine Opfer­ga­be abge­ben. Die ver­schie­de­nen Göt­ter haben fol­gen­den Vorteil:

  • Mit dem blau­en Gott, darf sei­nen Wür­fel auf eine Akti­ons­kar­te plat­zie­ren, obwohl er gleich oder grö­ßer als der kleins­te Wür­fel­wert auf der Kar­te ist.
  • Mit dem wei­ßen Gott erhöht man sei­nen Wür­fel­wert für die Akti­ons­kar­ten auf 6. Er wird aller­dings nicht auf die 6 gedreht son­dern bleibt so, wie er ist.
  • Den roten Gott kann man nur beim Aus­brei­ten ver­wen­den. Dadurch wird das neben dem neu­en Gebiet lie­gen­de Fisch­plätt­chen gewer­tet und er zieht so vie­le Sieg­punk­te wei­ter, wie das Plätt­chen anzeigt.
  • Mit dem grü­nen Gott kann man wäh­rend der Män­ner- und Frau­en­pha­se und die genutz­te Akti­on ver­dop­peln oder er akti­viert eine zwei­te Män­ner- oder Frauenart.
  • Der gel­be Gott kann nur in der Wer­tungs­pha­se der Auf­ga­ben­plätt­chen gespielt wer­den. Er ersetzt beim Erfül­len der Plätt­chen genau eine Erfor­der­nis. Ein mit Hil­fe die­ses Got­tes erfüll­te Auf­ga­be bringt nur 4 anstatt 6 SP.

Hat man kei­ne Göt­ter­kar­te auf der Hand, kann man auch ein Haupt­gott­plätt­chen abge­ben, die­ses ersetzt jede belie­bi­ge Göt­ter­kar­te und kos­tet kei­ne Opfergabe.

Der Durch­gang ist nun zu Ende und die übrig geblie­be­nen Män­ner- und Frau­en­plätt­chen wer­den abge­räumt und durch neue ersetzt, eben­so die Aufgabenplättchen.

Spielende

Nach der sechs­ten Run­de endet das Spiel. Jetzt kann jeder Spie­ler noch sei­ne drei Auf­ga­ben­plätt­chen erfül­len. Anschlie­ßend erfolgt die Schluss­wer­tung. Hier gibt es noch vie­le Mög­lich­kei­ten an Sieg­punk­te zu kommen:

  • Jeder übrig geblie­be­ne Haupt­gott bringt 2 SP
  • Für die Fisch­plätt­chen, die an den eige­nen Bau­plät­zen lie­gen bekommt man die abge­druck­ten Sieg­punk­te 1 – 6.
  • Für die eige­nen Schmuck­plätt­chen die ent­spre­chen­den SP.

Zusätz­lich erhält jeder Spie­ler 6 zusätz­li­che Sieg­punk­te, wenn er fol­gen­des erreicht hat.

  • 9 erfüll­te Aufgaben
  • 6 Schmuck­plätt­chen
  • einen voll beleg­ten Zeremonienplatz
  • alle 6 Bau­plätt­chen sind ver­baut worden.
  • alle 12 Hüt­ten sind auf den 12 Gebie­ten verteilt
  • alle 12 Fel­der sind mit Per­so­nen­plätt­chen belegt.

Der Spie­ler mit den meis­ten SP gewinnt, bei Gleich­stand ent­schei­det die aktu­el­le Zugreihenfolge.

Bora Bora - Aufgabenplättchen
Bora Bora – Aufgabenplättchen

Fazit

Bora Bora ist ein ech­ter Viel­spie­ler – Lecker­bis­sen und ein typi­sches Ste­fan Feld Spiel.

Als Ers­tes besticht es durch sein üppi­ges und schö­nes Mate­ri­al. Die Spie­ler­ta­bleaus sind über­sicht­lich, obwohl es einem am Anfang nicht so vor­kommt. Gele­gen­heits­spie­ler wer­den durch das vie­le Mate­ri­al wohl eher abge­schreckt, aber es rich­tet sich ja auch ein­deu­tig an Vielspieler.

Es bie­tet sehr vie­le stra­te­gi­sche Mög­lich­kei­ten. Set­ze ich eher auf die Pries­ter oder baue ich mei­nen Zere­mo­nien­platz wei­ter aus, kau­fe ich eher vie­le Schmuck­plätt­chen und bekom­me dafür Sieg­punk­te, baue ich vie­le Hüt­ten um an die hoch­wer­ti­gen Fisch­plät­ze zu kom­men, oder las­se ich vie­le Män­ner tätowieren?

Fra­gen über Fra­gen. Einer­seits ist es gut sich auf bestimm­te Berei­che zu kon­zen­trie­ren, um am Ende die vol­le Anzahl an SP dafür zu bekom­men, ande­rer­seits sind die ver­schie­de­nen Sachen so mit­ein­an­der ver­bun­den, dass ich gar nicht dar­um hin­kom­me, über­all etwas vor­an­zu­schrei­ten. Denn habe ich kei­ne Hüt­ten gebaut, habe ich auch kei­nen Platz für neue Män­ner- oder Frau­en­kar­ten, die mir ja auch Boni brin­gen. Außer­dem brin­gen ver­bau­te Hüt­ten auf der Insel auch Bau­stof­fe, die ich brau­che um mei­nen Zere­mo­nien­platz voll zu bekom­men. Es ist alles so mit­ein­an­der ver­wor­ren, das man am liebs­ten alles machen wür­de, aber nur weni­ges kann. Die Auf­ga­ben­kar­ten brin­gen auch SP, sie zu ver­nach­läs­si­gen wäre fatal. Anfangs muss man dar­auf hin­ar­bei­ten sie zu erfül­len, spä­ter sucht man sie sich so aus, das man sie evtl. schon erfüllt hat oder mit Leich­tig­keit noch erfül­len kann. Hier­bei hel­fen die gel­ben Göt­ter­kar­ten ungemein.

Die Wahl der Aktio­nen mit den Wür­feln ist total stim­mig, schon bei
“Die Bur­gen von Bur­gund” fand ich den Wür­fel­me­cha­nis­mus pri­ma. Dies­mal ist er etwas anders aus­ge­rich­tet, passt aber super zum Spiel. Hohe Wür­fel­wer­te erlau­ben mir anfangs bes­se­re Aktio­nen, sind aber spä­ter schwie­ri­ger ein­zu­set­zen, da die Augen­zahl ja dann immer nied­ri­ger sein muss, ande­rer­seits kann ich mit einem nied­ri­gen Wür­fel­wurf den Mit­spie­lern eine Akti­on auch kom­plett blockieren.

Das Glück spielt mei­ner Mei­nung nach nicht so eine gro­ße Rol­le, wie von vie­len Spie­lern kri­ti­siert. Klar ist ein Spiel mit Wür­feln immer ein wenig auch mit Glück ver­bun­den, aber ich hat­te bis jetzt noch kein Pro­blem, mei­ne Wür­fel zu ver­wen­den. Not­falls hel­fen einem noch die Göt­ter­kar­ten oder man geht halt Fischen.

Zusätz­lich soll­te man nicht ver­ges­sen auf die Zug­rei­hen­fol­ge zu ach­ten, um an die begehr­ten Schmuck­plätt­chen oder Auf­ga­ben­plätt­chen zu kom­men. Nichts ärgert einen mehr, wenn man ein bestimm­tes Schmuck­plätt­chen benö­tigt, um eine Auf­ga­be zu erfül­len und der Mit­spie­ler, viel­leicht rein aus Bos­heit, einem genau die­ses vor der Nase weg­schnappt. Und so ist man gezwun­gen einen Gott zu benut­zen, um am Ende wenigs­tens noch 4 SP zu bekom­men. Auch Auf­ga­ben, die man schon erfüllt hat, lan­den da ger­ne auf dem Tableau von den Mit­spie­lern. Es ist also von Vor­teil die Aktio­nen sei­ner Mit­spie­ler zusätz­lich noch im Auge zu behalten.

Ste­fan Feld schafft es ein wei­te­res Mal aus zahl­rei­chen ver­trau­ten Mecha­nis­men ein wah­res Meis­ter­werk für Viel­spie­ler zusam­men zu bau­en. Es gibt so vie­le Mög­lich­kei­ten an Sieg­punk­te zu gelan­gen, selbst am Ende in der Schluss­wer­tung muss man noch­mal schau­en, das man dort wenigs­tens ein paar ein­sam­meln kann, es ist nicht mög­lich alle zu erreichen.

Letzt­end­lich han­delt es sich um ein Man­gel­spiel, da man es nie schafft in alle Berei­che zu berück­sich­ti­gen. Jeder muss für sich den bes­ten Weg zum Ziel fin­den. Das Spiel ist echt groß­ar­tig und es gibt mei­ner Mei­nung nach gar nichts dar­an aus­zu­set­zen. Die Abläu­fe sind gut durch­dacht und sehr for­dernd. Es gibt kei­ne bestimm­te Sieg­stra­te­gie die alle ver­fol­gen, son­dern vie­le Wege füh­ren nach Rom. Man muss jedes Spiel auf die Gege­ben­hei­ten neu reagie­ren und über­le­gen, sich neu aus­rich­ten. Der Lang­zeit­spaß ist somit garan­tiert. Für Viel­spie­ler in mei­nen Augen ein Pflichtkauf.

Unsere Wertungen

Gesamt­wer­tung: 9.0 /​10.0
Stef­fi
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
9.5
Wie­der ein abso­lu­tes High­light aus dem Hau­se Ste­fan Feld. Ein klas­si­sches Opti­mie­rungs­spiel mit Wür­fel – Pla­ce­ment – Mecha­nis­mus. Man fühlt sich fast als wäre man tat­säch­lich in der Süd­see, sitzt vor sei­ner Hüt­te und hört dem Rau­schen der Wel­len zu. Und alles ist abso­lut ruhig und fried­lich, kein Stress kei­ne Hek­tik. Die Män­ner gehen Fischen und las­sen sich täto­wie­ren, die Frau­en sam­meln Muscheln und tau­schen sie gegen Schmuck. Obwohl es ein Spiel mit Wür­feln ist, fühlt man sich kei­nes­wegs durch das Glück gespielt son­dern kann bei ungüns­ti­gen Wür­fel­er­geb­nis­sen immer noch die Hil­fe der Göt­ter in Anspruch neh­men um die­se zu ver­bes­sern oder gar beim Erfül­len der Auf­trä­ge die Bedin­gun­gen zu ver­bes­sern. Ich lie­be die­se Spie­le bei denen man so vie­le Mög­lich­kei­ten hat an Sieg­punk­te zu gelan­gen und stän­dig am tüf­teln und opti­mie­ren ist, um das Bes­te her­aus­zu­ho­len und sich den ver­schie­de­nen Bedin­gun­gen anzu­pas­sen. Für mich bis jetzt das Bes­te Ste­fan Feld Spiel, das auf jeden­falls in die Kate­go­rie der Exper­ten­spie­le ein­zu­sor­tie­ren ist. Ich kann nur eine kla­re Kauf­emp­feh­lung aus­spre­chen zudem das Spiel auch mit her­vor­ra­gen­dem, üppi­gen, bun­ten und lie­be­voll gestal­te­tem Spiel­ma­te­ri­al daherkommt.
Peter
kann weg lieber was anderes ungenügend mangelhaft nicht schön ist okay gut gemacht gerne wieder jederzeit wieder uneingeschränkte Empfehlung
8.5
Ein gelun­ge­nes Viel­spie­ler-Spiel, denn genau der Viel­spie­ler bin ich. Das Mate­ri­al und Spiel­brett gefal­len auf Anhieb .Wenn auch nicht alles gleich zu schaf­fen ist, macht es genau dies aus. Es ist nun mal nicht immer alles zu bekom­men was , man sich wünscht.

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